Nach 49 Tagen und 11.572 Kilometern durch neun Länder sind wir - etwas früher als geplant - wieder zu Hause angekommen.
Wir freuen uns, dass Du uns auf unserer Tour nochmal begleiten möchtest.
Wenn Du die Route, die wir genommen haben, im Detail sehen möchtest kannst Du auf die jeweilige Google Maps - Karte der einzelnen Tage klicken. Da kann man dann reinzoomen und jeden Abzweig sehen, den wir genommen haben. Du wirst auch einige "Ausreißer" finden. Da haben wir uns entweder verfahren, haben einen Supermarkt gesucht oder waren sonst irgendwie auf Entdeckungstour.
In der "Klugscheißer-Box" gibt's ein paar Zusatz-Infos.
Bei den Recherchen dazu habe ich so einiges dazu gelernt. Da macht das "Nochmal virtuell touren" gleich noch mehr Spaß.
Tag 1 - Familienbesuch in München
Schon am 1. Tag gab's eine Planänderung (und es sollten noch einige andere folgen): Wir fuhren über München.
Ziemlich unspektakulär und - wie immer auf dieser Strecke - ziemlich nervig ging's über die A5 und die A8 nach München.
Da wir die Stadt schon etwas kennen, haben wir auf eine Besichtigung verzichtet.
Allerdings haben wir gemerkt, dass wir unsere zusätzliche Decke zu Hause haben liegen lassen. "Brauchen wir ja vielleicht auch nicht." war mein Versuch die drohende Shoppingtour zu verhindern. "Oh doch, Du wirst nochmal dankbar darum sein." antwortete die stets besorgte Tanne. Und sie sollte Recht behalten. Und wie!
Tag 2 - Durch Österreich zum Gardasee
Die Option zurück zu fahren, um unsere ursprüngliche Route zu verfolgen war keine.
Also war klar! Erst einmal Richtung Süden.
Jeder, der schon mal auf ein Gebirge zugefahren ist kennt dieses Gefühl. Für uns ist es immer wieder beeindrucken, wenn die anfangs so kleinen Hügel mit jedem Kilometer zu immer höheren Gipfeln "anwachsen".
"Da müssen wir durch. Oder drüber."
Ich musste an die Menschen denken, die es als Erste gewagt haben dieses gewaltige Gebirge zu überqueren. Im Gegensatz zu uns Warmduschern, die ausgebaute Straßen und Tunnel im komfortablen Auto nutzen können, wussten diese Leute ja nicht mal, ob es überhaupt einen Weg durch Schnee und Eis gibt.
Innsbruck hat ca. 131.000 Einwohner und nochmal ca. 30.000 Studierende. Trotz dieser Größe hatten wir nicht unbedingt den Eindruck durch eine Großstadt zu fahren.
Da hat uns der Anblick der Skisprungschanze, der sich uns plötzlich an einer roten Ampel bot, eher überrascht. Mehr oder weniger mitten in der Stadt haben wir damit nicht gerechnet.
Hinter Innsbruck wurde es dann deutlich ruhiger auf den Straßen. Spätestens hier sind die meisten auf die Brennerautobahn gefahren.
Wir haben es keine Sekunde bereut über die Passstraße zu diesem 1.370 Meter hohen Alpenübergang zu fahren, über den seit 1920 die Grenze zwischen Österreich und Italien verläuft.
Aufgrund seiner Lage hat der Gardasee ein sub-mediterranes Klima. Wir haben davon Anfang April allerdings nichts gemerkt. Und das, obwohl wir bis ganz in den Süden des Sees gefahren sind.
Zum Glück hatte sich Tanne in München mit der Decke durchgesetzt. 😊
Wir haben in "Desenzano del Garda" einen Camper-Stellplatz gefunden, der auch so früh im Jahr schon gut gefüllt war.
Der Stellplatz liegt direkt am See und so haben wir trotz Dämmerung noch einen kleinen Spaziergang am Kiesufer gemacht.
Tag 3 - Weiter in die Camargue
Eigentlich hatten wir überlegt an diesem Tag vom Gardasee bis in die Nähe von Sanremo zu fahren.
Sanremo liegt im Zentrum einer weiten Bucht zwischen dem Capo Nero und dem Capo Verde und hat im Winter wegen der geschützten Lage der nahen Berge der bis ans Meer vorstoßenden Seealpen ein gleichmäßig mildes Klima. Diese Berge haben an diesem Tag aber leider dafür gesorgt, dass der vom Meer her kommende Regen genau dort hängen blieb.
Zum Glück haben wir schon vor der Abfahrt vom Gardasee auf den Wetterbericht geschaut und uns entschlossen bis zu unserem übernächsten Etappenziel - einem Weingut in der Camargue durch zu fahren. Weil das dann über 700 km Strecke waren haben wir von Anfang an die Autobahn genommen.
Zuerst durch die Po-Ebene und dann an der ligurischen Küste entlang fuhren wir zur italienisch - französischen Grenze.
Auch um Monaco herum gab es immer wieder heftige Schauer und das bei ziemlich viel Verkehr. So standen wir öfter mal im Stau, aber Tanne hat das mit bewundernswerter Ruhe gemeistert.
Erst als wir hinter Cannes von der Küste weg fuhren wurde das Wetter besser. Waren es in Italien noch Orangen- und Zitronenbäume neben der Autobahn, haben wir hier die ersten Palmen "auf" der Autobahn entdeckt.
Unser Wunsch nach "Süden" wurde immer größer.
Wie auch immer man die Grenzen der Camargue zieht, es ist auf jeden Fall eine phantastische Landschaft, in der Tanne's berühmten "Flamencos" 😉 leben.
Das sollte aber nicht die letzte Begegnung mit diesen Vögeln sein, die ihre rosa Farbe durch die Aufnahme von Carotinoiden in ihrer Nahrung bekommen.
Wir haben in der weiteren Definition der Camargue - in der sog. "Petit Camargue" westlich des Rhonedeltas auf einem Weingut übernachtet. Der Besitzer stellt dort eine Wiese für Wohnmobile zur Verfügung. Als wir ankamen war von den Betreibern allerdings niemand mehr da. Also haben wir uns einfach hingestellt und noch einen kleinen Spaziergang durch die Salzwiesen gemacht.
Tag 4 - Ab nach Spanien
Es hat sich gelohnt am Vortag bis hier her durchzufahren. Wir wurde von einem sehr stimmungsvollen Sonnenaufgang und wolkenlosem Himmel begrüßt.
Noch nicht so ganz im Urlaubsmodus sind wir recht früh aufgewacht. Na ja, ich bin recht früh aufgewacht. Tanne hat sich erst bewegt, als ich ihr Hannes auf's Bett gesetzt habe. (Ich weiß, das war gemein. Aber lustig. 😁 ).
Als "gelernter" Höhlenhund hat er sich unter der Bettdecke von ihren Füßen bis nach oben "gebuddelt".
Da schläft niemand mehr.
Eigentlich wollten wir hier am Far de s'Arnella übernachten. Als dann aber immer mehr Autos von dem Parkplatz verschwanden haben wir uns dann doch mal dem Hinweisschild gewidmet, was da nicht weit von uns stand.
Ergebnis: "Übernachten verboten"
Wir haben beschlossen noch einen Spaziergang rund um den im Jahr 1913 eröffneten Leuchtturm zu machen und uns dann einen Schlafplatz zu suchen.
Wir sind dann einfach drauflos gefahren und haben erst einmal nach offiziellen Wohnmobilstellplätzen gesucht. Die wenigen, die es hier gab, waren aber alle belegt.
Zum Glück!
Irgendwann hat Tanne gesagt: Bieg doch mal hier ab! Eine steile Straße führte uns immer höher in die hier bis ans Meer ragenden Berge in Richtung des "Monestir de Sant Pere de Rodes"
Tag 5 - Ins Landesinnere
An diesem Tag ging's in westlicher Richtung ins Landesinnere. Die hauptsächlich bei Deutschen so beliebten Touristen
Morgenstimmung an der Costa Brava
Die Pyrenäen zwar nicht links, aber rechts liegen lassend sind wir die nicht mal 150 km bis zum "Embassament de la Baells" gefahren. Dort hatte ich beim Planen in Google Maps eine verlassene Kanuschule gefunden, wo wir übernachten wollten. Leider war die Zufahrt dorthin gesperrt und wir mussten uns ein anderes Plätzchen suchen.
Das fanden wir dann direkt an der "Pont de la Baells". Auch hier waren - wie an so vielen Stellen in Spanien kostenlose Plätze für Wohnmobile bereitgestellt. Und der hier war einer der sehr gepflegten Art.
Natürlich hat Hannes auch hier seinen obligatorischen Spaziergang "eingefordert". Nur noch mal kurz im Dreck wälzen, dann ging's los. Wir haben uns am eigentlichen Ufer über einen ziemlich steilen Hang nach unten bis zum Wasser gekämpft. Da dieser Trinkwasserspeicher nur halb voll war, war der Weg entsprechend weit.
Tag 6 - Wieder Richtung Küste
Der Plan für diesen Tag war: An den "Platja del Torn" südlich von Tarragona fahren und dort dann auch übernachten.
Bevor die Fahrt nach Tarragona richtig los ging brauchten wir noch eine Apotheke. Also war klar: Im nächsten größeren Ort suchen wir danach.
Dieser Ort war Solsona. Natürlich haben wir die Gelegenheit genutzt und uns das Örtchen etwas genauer angeschaut.
Zum Abschluss noch einen "café con leche" und ein erstes Telefonat mit der Heimat, dann ging's zum "Platja del Torn".
Das parkartige Areal hinter dem Platja del Torn sah toll aus. Der Hinweis "Übernachten verboten" leider nicht.
Also blieb nur ein Spaziergang am fast leeren Strand.
Wir haben beschlossen einfach auf unserer geplanten Route weiter zu fahren und zu schauen, wo wir ein geeignetes Plätzchen zum Übernachten finden. Das haben wir dann dank "Park 4 Night"-App in Miravet gefunden
Der kleine Ort mit nicht mal 800 Einwohnern liegt am Ufer des Ebro unterhalb einer beeindruckenden Templer-Burg.
Hier verkehrt noch eine der wenigen Fähren, die ohne Motor nur durch die Strömung des Ebro und der Geschicklichkeit des Fährmanns bewegt wird.
Auf dem kostenlosen Womo-Platz im neueren Teil der Gemeinde Miravet haben wir uns dann erst einmal eine Dusche gegönnt. Von der Frische, die uns sonst abends "überfiel" war hier nichts mehr zu spüren.
Tag 7 - Nach Morella
Bevor die Fahrt nach Morella in der Frühe richtig los gehen konnte haben wir auf einem Gelände zwei Kurven hinter Miravet eine riesige Rauchwolke entdeckt. Das dazugehörige Feuer hatte schon ordentliche Ausmaße angenommen. Also schnell wieder umdrehen und zurück ins Dorf. Dem Handwerker, den wir angehalten haben konnten wir mit unseren drei Worten Spanisch zum Glück klar machen, dass da ein "fuego" wütet.
In dem Bewusstsein unsere gute Tat für heute getan zu haben sind wir dann los gefahren.
Anfangs fuhren wir noch in südliche Richtung durch's fruchtbare Tal des Ebro an riesigen Olivenhainen vorbei auf's Mittelmeer zu.
Nach dem Ebro-Delta ging's dann Richtung Westen ins Gebirge "La Tinença de Benifassà".
Tag 8 - Weiter Richtung Süden
Bevor wir zu unserer nächsten Etappe aufgebrochen sind, haben wir uns Morella noch in der Kühle des Morgens angeschaut. Leider war die Burg noch geschlossen - Ooooh, wie schade! Ich wäre soooo gerne da hoch gehechelt. 😉
Dann fuhren wir schon etwas erschöpft los. Anders lässt es sich nicht erklären, dass wir erstmal einige Kilometer in die falsche Richtung gefahren sind. Na ja, irgendwann haben wir's gemerkt und dann doch noch den richtigen Weg gefunden.
Der war zunächst eng und steil und führte uns in ein Wintersportgebiet Spanien's. Jetzt im Frühjahr war diese Gegend wie ausgestorben.
Zwischendurch öffnete sich das Land und bot uns Szenarien, wie aus einem Western, um dann wieder kurvig und eng zu werden. In Chulilla wurde der Verkehr durch den Ort sogar mit einer Ampel geregelt, weil Gegenverkehr unmöglich war.
Dann folgten ein paar "Pleiten, Pech und Pannen". Angefangen hat es ja eher harmlos. Nachdem wir uns ungefähr 15 km über eine holprige Straße nach Aras de los Olmos geschlichen hatten mussten wir feststellen, dass die Straße ab hier voll gesperrt ist. "Ah! Das hatten die Schilder an der Abzweigung uns sagen wollen." Also wieder zurück und drumherum fahren.
Irgendwann erreichten wir die Area Recrativa, auf der wir eigentlich übernachten wollten.
Der Platz war aber so krumm und schief und leider auch ziemlich dreckig, dass uns schnell klar war: Hier bleiben wir nicht.
Tja und später hatte Tanne noch die Idee mit dem Übernachten am Flußufer.
Dort in der Nähe von Chulilla hat Tanne ein paar Womos entdeckt, die idylisch im Tal am Ufer des Rio Turia standen. Nur wie sind die da runter gekommen? Außer einem mit Schlaglöchern gespickten Feldweg gab es da nichts.
Okay! Wenn die das können, dann können wir das auch. Also gaaaanz langsam über mehr oder weniger große Steine zuckelten oder besser gesagt rutschten wir den steilen Weg Richtung Flußufer hinunter. Dort mussten wir dann aber leider feststellen, dass die paar Wohnmobile den ganzen verfügbaren Platz schon belegt hatten. Nicht mal wenden war möglich. Also, weil's so schön war rückwärts wieder hoch.
"Etwas" genervt habe ich beschlossen an diesem Tag keinen Weg mehr zu benutzen, der nicht geteert ist.
Tanne hat, während ich noch mein Adrenalin abbaute über das Handy schnell einen vielversprechenden Parkplatz mitten in den Bergen an der "Ermita de San Roque" in der Nähe von Sot de Chera gefunden.
Tag 9 - Valencia, Dénia, Benidorm, Alicante, Murcia - alles sehr bekannte Orte - lassen wir alle links liegen
Unser Ziel für diesen Tag war der "Mirador del Corazón de Jesús" oder besser gesagt die zugehörige Area Recrativa.
Vom Parkplatz aus führt ein Weg nach oben zu der Jesus-Statue, der von 14 Skulpturen des murcianischen Bildhauers Anastasio Martínez Valcárcel gesäumt ist. Von da oben hatten wir einen herrlichen Blick auf das Guadalentín-Tal.
Tag 10 - Heute geht's nach Andalusien
An Tag 10 war keine Bildung angesagt. Nur Sonne, Strand und Meer. - Dachten wir
Eigentlich wollten wir am "Playa del Peñón Blanco" übernachten. Dann kam am Abend aber ein wirklich überaus freundlicher Polizist auf uns zu und klärte uns darüber auf, dass der Aufenthalt hier zwischen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang nicht erlaubt ist. Auf meine Frage, ob er denn einen Platz wisse, wo man übernachten kann zeigte er auf die Berge hinter uns.
Trotzdem dankbar für die paar schönen Stunden, die wir hier verbracht haben packten wir alles wieder zusammen und fuhren einfach mal drauf los. Irgendwann nahmen wir eine kleine Straße, die von der Hauptstraße abzweigte und folgten einem Schild zu einem Campingplatz. Der Plan: Wir stellen uns einfach auf den Parkplatz des Campingplatzes. Mittlerweile war es stockdunkel und so waren wir froh, dass wir noch ein Plätzchen fanden wo wir unseren Bus parken konnten.
Erst am nächsten Morgen sahen wir, dass wir noch gar nicht auf dem Parkplatz des Campingplatzes waren. Der lag noch ca. 200 Meter weiter. Wir standen an einem Feldweg und hatten morgens prompt einen "lieben Gruß" von dem Landwirt an der Scheibe, der scheinbar hier vorbei zu seinem Feld musste.
Tag 11 - Wüste und schneebedeckte Berggipfel - heute ist alles dabei
Als ich Anfang der 80er Jahre mit dem Motorrad in der Nähe von Almeria war habe ich die einzige Wüste Europas vergeblich gesucht. Ich hatte mir eine öde Landschaft ohne irgendetwas das wächst vorgestellt. Dieses Mal wollte ich mir das unbedingt ansehen. Schließlich waren wir jetzt top vorbereitet und ausgerüstet.
Und dann wollte ich Tanne natürlich die Sierra Nevada (spanisch für „schneebedecktes Gebirge“) zeigen. Sie ist mit 3.479 Metern das höchste Gebirge der iberischen Halbinsel. Als ich damals mit dem Motorrad hier war konnte man noch über die höchste Passstraße Europas fahren. Seitdem die Sierra Nevada 1999 zum Nationalpark erklärt worden ist, ist das leider - oder besser gesagt: zum Glück - nicht mehr möglich.
Hier ein ganz interessanter Bericht, den ich dazu gefunden habe: Mit dem Auto bis kurz vor den zweithöchsten Gipfel der Sierra Nevada
Ein bisschen was wächst doch hier. Wüste hatten wir uns irgendwie anders vorgestellt.
Das letzte Stück Weg hier her war sogar teilweise von Alleen gesäumt.
Auf dem Weg in die Sierra Nevada kamen wir an einer Burg vorbei, bei deren Anblick ich sofort gesagt habe: "Die Mauren haben nicht nur in Granada ihre Spuren hinterlassen". Tja - hätte ich mal besser vorher die "Klugscheißer-Box" gelesen.
Also doch keine Mauren. 😉
Tag 12 - Torrenueva
Heute wird mal nicht gefahren.
Das ist nicht unbedingt der schönste Platz, aber hier gibt's Waschmaschine und Trockner
Wir haben trotzdem das Beste daraus gemacht. So gab es sogar noch ein wenig Nervenkitzel für mich und Amüsement für Tanne.
Wer mich kennt weiß, dass ich's nicht so sehr mit Höhe habe.
Aber wo wir schon mal da waren, wollten wir es uns natürlich nicht entgehen lassen in 35 Metern Höhe über die erst im Mai 2022 eröffnete "Puente Colgante de Jolúcar" zu spazieren - oder in meinem Fall: zu zittern. 😆
Die 60 Meter kamen mir wie eine Ewigkeit vor, aber wenn Hannes so locker lässig da drüber tippelt, konnte ich ja nicht schwächeln. - Jedenfalls nicht so sehr.
Tag 13 u. 14 - Ronda
Auf meiner schon erwähnten Motorradtour in den 80ern durch Spanien, bin ich damals eher zufällig auch in Ronda gelandet. Dieses Mal wollte ich für Tanne die Ankunft etwas spektakulärer gestalten.
Ich habe also noch zu Hause in Google Maps eine Straße gesucht, die möglichst nah an die Schlucht und damit an die berühmte "Puente Nuevo" heran kommt. Ich habe dann auch tatsächlich eine gefunden. Was man allerdings nicht sah, war der Zustand der "Straße".
Die hat sich dann nämlich als ein mit Kopfsteinpflaster belegten engen Feldweg entpuppt. Tanne hat Blut und Wasser geschwitzt und die ganze Zeit gehofft, dass ihr bloß niemand entgegen kommt. Platz zum Ausweichen? - Fehlanzeige! Teilweise war es tatsächlich so eng, dass wir mit den Außenspiegeln die Bäume in den Gärten, durch die der Weg führte, gestreift haben.
Sie hatte Glück. Wir kamen ohne Begegnungen der automobilen Art unten an und der Blick war tatsächlich phantastisch.
Tanne hat dann darauf verzichtet von unserem Aussichtspunkt aus wieder in die Zivilisation zurück zu fahren und überließ mir großzügig das Steuer. 😁 "Mein Weg" war dann am Ende auch deutlich breiter, dafür aber "etwas" löchriger.
Kleine Notiz am Rande, die ich bei meinen Recherchen gefunden habe:
In dem Bergland um Ronda ist die "Spanische Tanne" endemisch.
Große Notiz dazu: Mir ist meine "badische Tanne" lieber 😘
Der Weg, den man nehmen muss, um ...
... diesen Blick auf die "Puente Nuevo" von Ronda zu haben
Auf unserem Bummel durch die Altstadt wollten wir über die Arabische Brücke wieder zurück gehen. Der Weg über das Kopfsteinpflaster war steil und rutschig.
In der Kehre am "Arco de Felipe V" passierte es dann. Ich bin mit Hannes den großen Bogen dieser 180°-Kehre gegangen. Tanne wollte den kurzen Weg nehmen und ist an dem steilsten Stück ausgerutscht.
Zum Glück trug sie einen Rucksack, der ihren Sturz nach hinten abfederte. Trotzdem hatte sie so heftige Schmerzen dass ihr erst mal die Luft weg blieb. Für einen sehr langen Moment dachte ich, dass jetzt der Zeitpunkt für den obligatorischen Krankenhausaufenthalt im Urlaub gekommen ist.
Zum Glück ist sie hart im Nehmen und wir konnten nach einer Weile anstatt den Weg ins Krankenhaus den Weg zurück zum Stellplatz antreten.
Tag 15 - 19 - Gibraltar - Barbate
Auf unserer Route raus aus der Sierra Nevada hatte Tanne immer wieder den Eindruck "Das könnte jetzt auch in der Schweiz sein.". Tatsächlich war Andalusien hier satt grün. Von den kargen, verdorrten Landschaften, die wir befürchtet hatten keine Spur. Immer wieder hielten wir an und genossen diesen unerwarteten Anblick.
Kaum zu glauben, aber hier ist Andalusien satt grün
Hä?! Leuchtturm an der Nordsee?
Da wo früher ein Zaun die Grenze zu Gibraltar markierte liegt heute der Flughafen von Gibraltar. Auf meiner Motorradtour damals stand ich auf dem Weg nach Gibraltar plötzlich vor roten Ampeln und einer zu groß geratenen Bahnschranke. Völlig ahnungslos stand ich minutenlang in vorderster Reihe und es passierte nichts. Dann plötzlich schwebte von links ein Flugzeug ein und rollte an uns vorbei.
Dieses Mal war ich zwar vorbereitet, aber leider gibt es diesen Grenzübergang nicht mehr. Inzwischen wird man durch einen Tunnel unter der Rollbahn durchgeleitet. Dieses damals so seltsam anmutende Ereignis konnte ich so leider nicht mit Tanne teilen.
Mit jeder Menge neuer Eindrücke der letzten Tage war es Zeit für eine kleine Auszeit.
Wir fanden einen kleinen von einem britischen Ehepaar betriebenen Wohnmobilstellplatz. Als wir dort ankamen, waren wir noch ganz alleine auf dem kleinen mit Rasenteppichen begrünten Platz.
Später erfuhren wir, dass die Familie erst einen Tag vorher aus England zurück kam. - Glück gehabt!
Die Saison hatte hier an der Costa de la Luz ("Küste des Lichts") noch nicht so richtig angefangen.
Das strahlende Sonnenlicht, das von den breiten und hellen Sandstränden reflektiert wird, hat dieser Küste ihren Namen gegeben. Und genau so einen Strand hatten wir dann auch fast für uns alleine.
Der Strand direkt vor der Haus... pardon Bustür
Spaziergang durch's Naturschutzgebiet direkt hinter dem Stellplatz
Nicht nur in der Camargue - auch hier im Süden Spaniens gibt's "Flamencos" 😉
Tag 20 - Cadiz
Wieder bereit für Neues ging es an Tag 20 weiter nach Cadiz.
Es war über 30° Grad heiß, aber wir haben es nicht bereut uns diese tolle Stadt anzuschauen. Umso mehr haben wir dann den Abend genossen, der uns zum ersten Mal einen Sonnenuntergang über dem Meer bescherte.
Wieso zum ersten Mal? Na weil wir jetzt nach Westen (nach links 🤓) geschaut haben, wenn wir auf's Meer sahen.
Abendstimmung an unserem Stellplatz direkt neben dem "Castillo de Santa Catalina"
Tag 21 - Einmal rundherum um den "Parque Nacional de Doñana"
Eigentlich wollten wir ja durch diesen Nationalpark auf der Straße von Almonte nach Matalascañas durch fahren. Dann hat uns aber der verzweifelte Versuch irgendwie durch Sevilla durch zu kommen vom "rechten Weg" abkommen lassen.
Unser Navi hat immer wieder versucht uns über eine Brücke zu führen, die halt an diesem Tag hoch geklappt war. Nachdem wir zum dritten Mal am gleichen Kreisverkehr in einem Hafengelände heraus gekommen sind haben wir beschlossen: "Jetzt nehmen wir die Autobahn und nichts wie raus hier!"
Der Parkplatz am Cuesta Maneli den wir dann zufällig fanden hat uns dann aber wieder versöhnt.
Von diesem Parkplatz führte der aus Holzplanken gebaute Weg "Cuesta de Maneli" über eine riesige Düne zum Strand. Nach so vielen Stunden im Auto dachten wir uns: "Kleiner Spaziergang zum Strand tut gut." Also gingen wir den anfangs ziemlich steilen Holzweg nach oben. Oben angekommen stellten wir fest: Hm, kein Strand da. Na ja, vielleicht ja hinter dem nächsten kleinen Hügel. Aber auch da: Fehlanzeige. Wir gaben noch einem weiteren Anstieg eine Chance. Nachdem aber auch von hier aus noch kein Wasser zu sehen war haben wir beschlossen wieder umzudrehen.
Trotzdem haben wir auch hier wieder viel Neues erfahren. Über die am Wegrand aufgestellten Schilder konnten wir so Einiges über die Flora und Fauna dieser Gegend und speziell über diese zum Stillstand gekommenen Wanderdüne lernen.
Jenseits von Afrika? - Nein, Sonnenaufgang an unserem Stellplatz
Tag 22 - Erst noch ein bisschen Geschichte und dann ab nach Portugal!
Das "Muelle de las Carabelas" bei Huelva widmet sich - wie ich finde - sehr eindrucksvoll der Geschichte um die zufällige Wiederentdeckung Amerikas durch den italienischen Seefahrer Christoph Kolumbus.
In der Ausstellungshalle gibt es eine Menge schriftliche Zeugnisse, Waffen und andere Gegenstände aus dieser Zeit und die Nachbauten der "Santa Maria", "Niña" und "Pinta" in Originalgröße zeigen, wie klein die drei Schiffe eigentlich waren. Ich jedenfalls hatte sie mir viel größer vorgestellt.
Das Museum befindet sich in Palos de la Frontera dort, wo früher der Hafen war, von dem aus Kolumbus seine Reise am 3. August 1492 antrat. Heute liegt die Küstenlinie um einige Kilometer weiter draußen.
Während Tanne mit Hannes vor der sehr schön angelegten Anlage draußen blieb, habe ich mir für nur 1,50 € Eintritt ein Bild machen können, wie es tatsächlich damals zuging.
Auf den Spuren von "Cristóbal Colón"
Jetzt aber! Ab nach Portugal!
Allzu viele Grenzübergänge von Spanien nach Portugal gibt es hier unten nicht. So manche Straße endet auf spanischer Seite einfach am Grenzfluss Guadiana. Und da wir nicht über die Autobahn an der Küste entlang wollten fuhren wir immer weiter in nordwestlicher Richtung durch extrem einsame Gegenden in das nur knapp über 800 Einwohner zählende Pomarão am Ufer des Guadiana - dem Grenzfluss zwischen Spanien und Portugal.
Der Ort wirkte wie ausgestorben. Das war bis in die Mitte der 1960er Jahre noch anders. Bis dahin war die "Mina de São Domingos" noch in Betrieb.
Es könnte aber auch an der extremen Hitze gelegen haben, dass kaum jemand zu sehen war. Wir hatten das Gefühl, dass das Erz im Boden dafür verantwortlich war, dass es brutal heiß war. So heiß, dass Hannes auf dem Schotter nicht laufen konnte. Es war nur unter unserem am Bus befestigten Sonnensegel auszuhalten. An ein Erkunden des halb ausgestorbenen Dorfes war nicht zu denken.
Was Tanne aber beobachten konnte war eine Frau, die im Bademantel von ihrem Haus ein paar Meter die Straße entlang ging, um im örtlichen Badehaus duschen zu gehen. Das war dort noch genau so im Betrieb, wie der öffentliche Waschplatz zum Wäsche waschen.
Hier schien die Zeit mit der Schließung der Mine tatsächlich stehen geblieben zu sein.
Unter unserem Sonnensegel sitzen haben wir dann im Laufe des Nachmittags und Abends festgestellt, dass Äste, die bei unserer Ankunft noch von rechts nach links an uns vorbei flossen plötzlich wieder zurück kamen.
Mit den Gezeiten im nahen Atlantik änderte der Fluss hier tatsächlich seine Fließrichtung.
Hier in Portugal ist alles irgendwie anders. 😀
Tag 23 - Zur letzten Bratwurst vor Amerika
Heute geht's über Loulé in die südwestlichste Ecke Kontinental
Wir genossen es, dass es so früh noch so angenehm kühl war. Zunächst ging's über enge Wege - "Straßen" kann man das nicht nennen, was wir da befuhren - aus der Einsamkeit heraus.
So war der Blick auf das "Castelo de Mértola" schon irgendwo einen kleinen Jubel wert: "Juhu! Zivilisation!" 😆
Die Gegend um Loulé wurde ab 711 von den Mauren erobert. Die Stadt wurde arabisch und das prägt den Ortskern bis heute. Das sieht man auch an einer der berühmtesten Markthallen Portugals. Hier merken wir zum ersten Mal recht deutlich: Die Menschen hier sind irgendwie mitteleuropäischer, als in Spanien.
Als Motorsportfan habe ich natürlich darauf bestanden, dass wir am "Autódromo Internacional do Algarve" vorbei fahren. Die Betonung liegt auf "vorbei fahren". Die Stadt Portimão und die Gegend drumherum sind voll und ganz auf Tourismus und alles rund um den Motorsport ausgerichtet. Nicht gerade unsere favorisierte Gegend. Aber interessant war es allemal die Größe einer Rennstrecke mal live zu erleben, die man sonst nur im TV sieht.
Da war die Fahrt ans "Cabo de São Vicente" schon wieder mehr nach unserem Geschmack. Natürlich waren am Kap selbst wieder mehr Menschen zu sehen und dementsprechend auch touristische Angebote, aber da wir ja früh genug im Jahr unterwegs waren, hielt sich der Ansturm in Grenzen. Auch an der "Letzte Bratwurst vor Amerika" mussten wir nicht lange anstehen.
Neben der Bratwurst gab's dann auch ein "Zertifikat", das belegt, dass wir an dem nach dem Heiligen Vinzenz von Saragossa - einem Schutzpatron der Seefahrer - benannten Kap waren. Der Legende nach soll dort im Jahr 304 der Leichnam des Märtyrers in einem Boot angetrieben und geborgen worden sein.
Tag 24 - Sagres
Hier haben wir uns eine Fahrpause gegönnt. Bei Sagres fanden wir einen schönen Campingplatz, der voll und ganz auf die zahlreichen Surfer ausgerichtet ist.
Und - auch mal wieder ganz wichtig: Mit Waschmaschinen und Trockner
Tag 25 - Evora
Évora sei jetzt an dieser Stelle der Vollständigkeit halber erwähnt.
Obwohl das historische Zentrum in der Liste des Weltkulturerbes steht fanden wir es nur so mittel okay.
Kann ja aber auch nicht alles ganz toll und noch toller sein. Schön war der Tag trotzdem und wir haben nette Leute auf dem kostenlosen Wohnmobil-Stellplatz der Stadt kennengelernt.
Tag 26 - Mal wieder ans Meer
Der nächste Stopp unserer geplanten Route sollte am Strand "Vaga Splash" sein.
Nicht weil es hier besonders sehenswerte kulturelle oder landschaftliche Schätze gab, sondern einfach einen sehr schönen breiten Strand und einen von Vielen gelobten gleichnamigen Wohnmobilstellplatz.
Das wussten aber natürlich auch andere. Der Platz war komplett voll. Nur der Tatsache, dass wir nicht mit einem Wohnmobil, sondern nur mit einem vergleichsweise kleinen Bus unterwegs waren hatten wir es zu verdanken, dass die netten Stellplatzbetreiber noch ein kleines Eckchen direkt hinter der Düne aber leider ohne Landstromanschluss (für alle Nichtcamper: Strom aus der Steckdose) für uns fanden.
Die Dame an der Rezeption hatte aber eine Lösung: Kommt einfach morgen früh hier nach vorne. Wenn ein Platz mit Stromanschluss frei wird, dann könnt ihr euch direkt hinstellen.
Sehr gute Idee! Nur blöd, dass sie das auch noch zu ungefähr zwanzig anderen Womo-Fahrern sagte. Und so standen schon im Morgengrauen diese Wohnmobile in "Lauerstellung" auf die wenigen begehrten Plätze.
Für uns war klar: Diesen Stress tun wir uns nicht an. Da unsere Versorgungsbatterie aber nur eine Nacht durchhält und dann wieder durch Fahren nachgeladen werden muss haben wir gepackt und sind weiter gefahren.
Damit uns das nicht nochmal passiert haben wir uns inzwischen eine Solaranlage zugelegt. Damit sind wir jetzt komplett autark.
Tag 27 - Ans Ufer des Rio Minho - oder Rio Miño, wie er auf spanisch heißt
Schnell weg vom Strand ins Hinterland haben wir Porto großräumig umfahren. So hektisch es morgens auf dem Stellplatz noch war, so einsam war es auf den kleinen Straßen, die wir uns für unsere Fahrt an den Grenzfluss zwischen Portugal und Spanien ausgesucht hatten.
Hier war so sehr "tote Hose", dass wir auf unserer Suche nach einem schattigen Plätzchen für unsere Mittagspause einfach an einer Einmündung stehen geblieben sind. Auf dem Foto unten sitzt Hannes mitten auf der Straße. Und er saß lange da, bis ein Auto kam. Aber typisch Portugiesen hat das keinen interessiert.
In dieser Gegend scheinen aber nicht nur die Menschen extrem gechillt zu sein. Auch die Rinder, die mit ihren langen Hörnern hier alle wie Kampfstiere aussehen, nehmen das Leben leicht.
Nach unserer Pause hatten wir es nicht eilig und sind sehr gemütlich um eine der vielen Kurven hier oben gefahren. Zum Glück! Da stand tatsächlich mitten auf der Straße eine dieser "Monster-Kühe" und würdigte uns nicht mal eines Blickes. Was tun? Hupen? Auf gar keinen Fall! Die perforiert uns den Bus, wenn sie sauer wird. Also haben wir gewartet, bis sie sich langsam in Bewegung gesetzt hat. Im Schritttempo mit gebührendem Abstand sind wir hinterher gerollt. Und zu unserer Erleichterung ist sie irgendwann links abgebogen und von der Straße runter bevor kurz darauf ein Motorradfahrer um die nächste Kurve kam.
Glück gehabt - Der Motorradfahrer
Es zog uns dann doch ganz schön wieder in Richtung Spanien. Die Begeisterung Vieler für das Land Portugal konnten wir nicht teilen.
Wir waren ganz froh, dass wir schon am frühen Nachmittag am Rio Miño angekommen waren. So blieb noch genug Zeit uns auf dem kleinen Parkplatz direkt am Fluss einen Platz in der ersten Reihe mit Blick auf die "Ilha da Boega" zu sichern. Immer wieder kamen an diesem Sonntag Tagesausflügler, um auf dem sehr schön angelegten Weg am Fluss entlang spazieren zu gehen oder mit Miet-Gokarts entlang zu strampeln.
Wir haben dann auch noch unserem Bewegungsdrang nachgegeben und sind bis in den "Parque de Lazer do Castelinho" in Vila Nova de Cerveira gegangen. Dort haben wir bei einem Eis den von uns ursprünglich anvisierten Wohnmobilstellplatz der Stadt gesehen und uns nochmal umso mehr gefreut, dass wir ein viel schöneres Plätzchen zum Übernachten gefunden haben.
Als es langsam dunkel wurde waren wir dann tatsächlich ganz alleine.
Tag 28 - Ans "Cabo de Finisterre"
Von "Valença" über den Rio Miño nach "Tui" ging's über die "Ponte Rodo-Ferroviária de Valença".
Diese 318 Meter lange im Jahr 1885 eröffnete Brücke verbindet sowohl den Straßen- als auch den Eisenbahnverkehr zwischen Portugal und Spanien.
Das war uns aber in dem Moment, als das Navi sagte: "Jetzt rechts und gleich wieder links" nicht so ganz klar.
Also erst Mal anhalten, Foto machen, wundern, zur Sicherheit nochmal auf's Handy schauen und dann mit laufender Kamera langsam los fahren.
War schon ein komisches Gefühl unter den Bahngleisen hindurch auf ein geschlossenes Tor zu zufahren.
Wie geht's da wohl weiter?
Wer macht uns die Tür auf?
Darauf vertrauend, dass die Konstrukteure wohl schon gewusst haben, was sie tun sind wir einfach weiter gefahren.
Als wir dann näher kamen entdeckten wir die Straße, die rechts neben der - natürlich immer noch - geschlossenen Tür vorbei führte.
In dem kleinen Städtchen Tui (ja, das heißt wirklich so und hat nichts mit dem Reiseveranstalter zu tun), das Sitz des römisch-katholischen Bistums Tui-Vigo ist, wimmelte es nur so von Rucksackträgern.
Bis dahin nichts vom berühmten Jakobsweg spürend sind wir mit einem Schlag komplett in diese Welt der Pilger eingetaucht.
Wir wussten schon, dass es mehrere Varianten des Jakobswegs gibt, dass aber auch einer durch Portugal führt, das haben wir erst hier realisiert.
Hier steht auch der 0-Km-Stein, an dem der Jakobsweg eigentlich - und nicht schon an der Kathedrale von Santiago de Compostela - zu Ende ist.
Diese 64 km zwischen Santiago de Compostela und dem Kap - genannt "Camino a Fisterra" - wird schon im 12. Jahrhundert erwähnt.
Da heißt es in Chroniken, dass viele Pilger nach einem kurzen Aufenthalt an der Kathedrale bis ans Kap - dem damaligen Ende der Welt - weiter zogen.
Bei den Pilgern ist es Brauch, die Wanderschuhe dann hier überglücklich ins Meer zu werfen.
Wir haben jedenfalls einige strahlende Gesichter von Pilgern gesehen, die ganz offensichtlich sehr stolz waren, den Weg geschafft zu haben.
Wir haben es vorgezogen unsere Schuhe wieder mit zu nehmen und lieber die Füße hoch zu legen.
Tag 29 u. 30 - Über Santiago de Compostela nach Foz
Der Wetterbericht hatte keine so guten Neuigkeiten für uns. Regen ist im Anmarsch. Dass der ab jetzt für die nächsten zwei Wochen unser ständiger Begleiter werden sollte, wussten wir da natürlich noch nicht.
Jedenfalls war die Zeit "Sonne, Strand und Meer" wohl erst einmal vorbei. Bis dahin hatten wir aber so viel Glück mit dem Wetter, dass wir nicht zu traurig waren. Für die nächsten Tage stand ohnehin eher Sight-Seeing an.
Wir haben beschlossen den Regen auf einem ganz fantastischen Wohnmobil-Stellplatz in Foz abzuwarten.
Tag 31 - Ins Hinterland nach Astorga
Anstatt weiter an der verregneten Küste entlang zu fahren, bogen wir nach rechts ins Hinterland ab, wo die Wolken noch nicht hin kamen.
Unterwegs fielen uns immer wieder seltsame Bauwerke auf. Wir fragten uns, wozu sie dienen oder dienten. Sie standen überall. In Vorgärten, in Parks, am Feld ...
Von Privatgruft für die verstorbenen Familienmitglieder über Privatkapelle (schließlich war auf den meisten ein Kreuz drauf) bis zum Lagerraum für Vorräte haben wir an alles Mögliche gedacht. Zu den meisten unserer Überlegungen passte aber nicht die Tatsache, dass die "Häuschen" allesamt auf "Stelzen" standen und sie nicht sonderlich hoch waren.
Schließlich fand Tanne des Rätels Lösung.
Ursprünglich sind wir nur deshalb hier her gekommen: Dem Bischofspalast von Astorga, einem von nur drei Bauwerken, das Antoni Gaudí außerhalb Kataloniens realisiert hat.
Wie gesagt: "Realisiert"!
Fertiggestellt hat er das Gebäude nicht.
Das ganze Theater (siehe Klugscheißer-Box ->) für "Nix und wieder Nix"!
Der Bischofspalast von Astorga wurde nie als solcher genutzt.
Amüsiert über diese Geschichte haben wir dann noch einen Stadtbummel gemacht und uns auch den Rest der - zugegeben nicht sehr spektakulären Stadt angeschaut.
Die Kaffeepause auf dem Marktplatz hat sich dafür umso mehr gelohnt. Für gerade einmal 3,20 € bekamen wir nicht nur die beiden bestellen "Café con leche", sondern als Gratisbeigabe auch noch zwei "Mantecados" (ein Butterschmalzgebäck) dazu. Für diese und noch andere Süßwaren ist Astorga berühmt.
Diesen Umstand hat es nicht zuletzt seiner Lage zu verdanken. Weil aus den Böden nicht viel herauszuholen war, haben sich viele Einwohner auf's Fuhrgeschäft verlegt. Und weil Astorga an der Verbindung zwischen Madrid und den galicischen Häfen liegt, über die Waren aus den Kolonien transportiert wurden, kam Astorga sehr früh mit Kakao und Zucker in Berührung.
Tag 32 - Frias - Die kleinste Stadt Spaniens
Dieser Tag sollte viele landschaftliche Highlights für uns bereithalten.
Anfangs ging's am Land
Dann kamen wir in die fruchtbare Region der Bureba bevor das Tal dann immer enger wurde.
Ganz dicht am "Castillo de los Rojas" vorbei kamen wir schließlich durch "Poza de la Sal" - einem früher bedeutenden Ort der Salzgewinnung
So eng es durch "Poza de la Sal" zu ging, so weit öffnete sich die Ebene darunter. Im Rückblick sahen die Berge dann nur noch wie kleine Hügel aus.
Am Ende dieser wieder sehr abwechslungsreichen Fahrt landeten wir in Frias.
Unterhalb dieses nur noch 267 Einwohner zählenden Dorfs - oh pardon! Es muss "Stadt" heißen. Frias darf sich ganz offiziell "ciudad" (Stadt) nennen und ist somit die kleinste Stadt Spaniens.
Auf jeden Fall hat die Gemeinde am Ufer des Rio Molinar einen sehr schönen Stellplatz angelegt. Von hier aus hat man einen herrlichen Blick auf die an und teilweise in den Felsen gebauten Häuser und die ungefähr aus dem 9. Jahrhundert stammende Burg.
Zum Glück haben wir nicht auf unsere "Stellplatz-Nachbarn" gehört und uns das Örtchen angeschaut.
Tag 33 - Über Santander nach Cabárceno
Aufgrund eines Großbrandes im Jahr 1941, der im Hafengebiet ausbrach und sich über zwei Tage bis in die Stadt ausbreitete hat Santander kaum historische Gebäude zu bieten. Das Stadtbild wird eher von modernen Gebäuden geprägt. Wir wollten uns trotzdem die Halbinsel "La Magdalena" ansehen.
Die Zufahrt dort hin gestaltete sich etwas schwierig, weil zu der Zeit gerade ein Marathonlauf stattfand, dessen Ziel ausgerechnet im dortigen Park aufgebaut war.
Auch der Fußweg vom Parkplatz auf die Halbinsel hat es in sich. Zumindest für Tanne.
Der Weg führte an einem der sehr beliebten Sandstrände von Santander vorbei. Dort spielten einige Leute Beachball, eine Art Tennis mit Holzschlägern und knüppelharten Gummibällen. Und einer dieser mächtig hart geschlagenen Bälle flog knapp am Schläger des Gegenspielers vorbei und erwischte Tanne voll am "gluteus maximus".
Zuerst der Sturz in Ronda, jetzt das hier. Der schon fast gewohnte "Krankenhausaufenthalt im Urlaub" schwebte wie ein Damoklesschwert über uns.
An der Stelle, wo jetzt der "Palacio de la Magdalena" steht, stand früher die Festung "San Salvador de Hano", die den Eingang zur Bucht bewachte. Die Aussicht von hier ist nun mal überragend. Kein Wunder also, dass auch die spanische Königsfamilie den "Palacio de la Magdalena" gerne als Sommerresidenz nutzte.
Übernachtet haben wir dann in Cabárceno zwischen einem kleinen See und dem "Parque de la Naturaleza de Cabárceno", einem Tierpark mit gigantischen Freigehegen.
Wenn man keinen Hund dabei hat und die 39,- € Eintritt pro Person (immerhin incl. Seilbahn über die Freigehege) nicht scheut, für den ist das sicher ein Erlebnis.
Tag 34 u. 35 - Adiós Espagna! Bonjour la France!
Wir haben's uns tatsächlich angetan und sind mitten durch Bilbao gefahren. Tanne ist ungefähr tausend Tode gestorben, aber wir haben es trotzdem überlebt. 😁
Eigentlich sollte es nach Bayonne gehen, aber dort war das Wetter so mies, dass wir beschlossen haben noch ein Stück weiter zu fahren, bis es nicht mehr ganz so nass ist. Kaum zu glauben, dass wir geographisch auf der Höhe der Côte d'Azur sind - nur halt am "falschen" Meer.
Tag 36 - Durch's Sumpfgebiet nach La Rochelle
Im strömenden Regen an Bordeaux vorbei war der Plan auf einem kleinen Campingplatz in L'Île-d'Elle zu übernachten.
Aber leider liegt dieser Campingplatz in einem Sumpfgebiet. - Und es hat geregnet.
Ergebnis: Wir sind auf dem Stellplatz erst mal stecken geblieben und haben uns fest gefahren.
Erst nach vielen Versuchen haben wir es kurz vor der völligen Resignation geschafft wieder raus zu kommen.
Wir haben dort zwei Dinge gelernt:
- Nie wieder Feuchtbiotop
- Es gibt Stechmücken so groß wie Wespen
Wir waren so weit, dass wir für diese Nacht sogar in ein Hotel gehen wollten. Die waren aber alle belegt. Zum Glück haben wir in La Rochelle dann noch einen sehr schönen Platz sogar bei einigermaßen erträglichem Wetter gefunden.
Tag 37 - Sieht irgendwie britisch aus: Morlaix
Tanne hatte sich ja von Anfang an "Mont-Saint-Michel" gewünscht, also mussten wir immer weiter in Richtung Norden zum Ärmelkanal. Wieder sind wir fast am Ende der Welt gelandet. Dieses Mal im französischen Département "Finistère" in der Bretagne.
Schon auf dem Weg hier her kam uns alles immer britischer vor. Zum Glück haben die Franzosen nicht auch noch den Linksverkehr von den Briten abgekupfert. Man muss aber neidlos zugeben, dass sie mit Morlaix einen wirklich sehenswerten Mix aus britischer Architektur und französischem Lebensstil hin bekommen haben.
Aber auch der Rest der Stadt ist sehenswert.
Am Ende eines langen Spaziergangs haben wir uns dann im Café le Commerce noch eine "Café au lait" gegönnt, bevor's dann zurück zum Stellplatz etwas außerhalb des Stadtzentrums ging.
Unterwegs wurden wir dann noch von einem Franzosen angesprochen, der Offenburg sehr gut kannte, weil er viele Jahre in Kehl gewohnt hat.
Tja, die Welt ist ein Dorf.
Tag 38 - 40 - Zum "Mont-Saint-Michel"
Leider war gerade Ebbe, als wir mit einem der Busse vom Festland über einen Damm zur Insel gebracht wurden. Das hat unserer guten Laune aber nicht geschadet. Wir waren eher froh, dass das mit Sicherheit einer der ruhigeren Tage am Mont-Saint-Michel war.
Unglücklicherweise haben wir uns dort eine Erkältung eingefangen, die wir bis kurz vor der Heimreise nicht mehr los werden sollten.
Tag 41 - Diksmuide
An diesem Tag fuhren wir über die beeindruckende "Pont de Tancarville" bei Le Havre. Diese mautpflichtige Brücke überspannt hier die Seine, die kurz danach in den Ärmelkanal mündet.
Nicht weit entfernt lag unser eigentliches Ziel dieses Tages: Étretat. Aber eine Großveranstaltung hat den Ort so sehr überfüllt, dass wir nirgends einen Platz zum Stehen fanden.
Den Felsbogen "Porte d'Aval" müssen wir uns wohl ein anderes Mal anschauen. Genau wie den sehenswerten Ortskern dieses französichen Seebads am Ärmelkanal.
So fuhren wir eine doppelte Etappe bis nach Diksmuide. Dort erwartete uns leider anstatt "Urlaub auf dem Bauernhof" nur Regen, Sturm und Kälte.
So gab's zum ersten Mal im Bus gekochte Suppe. An eine Zubereitung des Abendessens draußen unter dem offenen Kofferraumdeckel, wie Tanne das sonst immer gemacht hat, war nicht zu denken.
Tag 42 u. 43 - Amsterdam
Am nächsten Morgen war es etwas freundlicher und so starteten wir noch voller Vorfreude auf die Hauptstadt der Niederlande in diesen Tag.
Da in den Niederlanden Rhein und Maas in die Nordsee fließen war es schwierig eine Route ohne Autobahn von Diksmuide nach Amsterdam zu finden. Wir hätten laut Google Maps sogar einen Bogen über Deutschland machen müssen.
Das war uns dann doch zu viel Umweg und wir haben ausnahmsweise mal die Autobahn benutzt.
Seit Kurzem darf man in den Niederlanden auf Autobahnen nur noch 100 km/h fahren. So gestaltete sich die Fahrt seeehr entspannt. Keiner rast, alle gleiten locker dahin. Herrlich!
Wir steuerten den Platz an, den ich zu Hause bei der Planung gefunden hatte. Da sah er gut aus. Vor Ort entpuppte sich das Areal dann aber als Schrottplatz mit kleinen Ecken zum Parken für Wohnmobile. - Niemals!
Okay, wieder mal die Park-4-Night-App bemüht fanden wir einen großen Campingplatz auch nicht weit vom Zentrum entfernt. Auch von hier hätten wir gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln das Zentrum erreichen können.
Wie gesagt: "Hätten".
Da wir völlig ohne Zeitgefühl gelebt haben, war uns nicht bewusst, dass Christi Himmelfahrt vor der Tür stand. Der Platz war ausgebucht.
Das nette Mädel an der Rezeption meinte aber, dass ja immer wieder mal jemand absagt und teilte uns zur Überbrückung einen mini kleinen Parkplatz zu, wo wir zumindest mal die Nacht verbringen konnten.
Für die Nacht drauf bekamen wir dann - ebenfalls zur Überbrückung - einen normalen Wohnmobil-Stellplatz zugewiesen.
Leider kam keine Absage mehr und so fiel die Besichtigung von Amsterdam aus.
Macht aber nix! Dann kommen wir einfach nochmal wieder.
Kurz vor der Abfahrt hat Tanne auf dem Weg zum Supermarkt noch ein paar Eindrücke vom "privaten" Amsterdam sammeln können
Tag 44 - Lemwerder bei Bremen
"Fahrt an die Nordsee! Dort scheint die Sonne" hatte mein "kleiner" Bruder uns geschrieben. Er muss es wissen. Er lebt ja dort. - Und er hatte recht!
"Lustig" daran war nur, dass er zu der Zeit bei uns im Badischen Urlaub machte, wo die Sonne nicht so sehr gescheint hat.
Unsere Idee war: Dann schauen wir uns doch Bremen an. Das kennen wir beide noch nicht.
Ja super! War ja aber immer noch dieses sonst so willkommene, dieses Jahr aber eher nervende lange Wochenende (Christi Himmelfahrt). So waren - natürlich - alle Stellplätze in Stadtnähe belegt.
Also: Wieder raus aus der Stadt und einen anderen Platz suchen.
Den haben wir dann nach ein paar Kilometern Fahrt auf der anderen Seite der Weser in Lemwerder gefunden.
Und Brüderchen hatte recht: Das Wetter war herrlich! Das tat unseren verschnupften Nasen richtig gut. 🤧
Tag 45 - 47 - Insel Rügen
Dann haben uns Bekannte geschrieben, dass sie gerade auf Rügen sind.
Warum nicht? Auf nach Rügen!
Der Campingplatz, auf dem die beiden waren, war allerdings voll. So haben wir uns etwas anderes gesucht und in Lohme auch gefunden.
Der Wohnmobil-Stellplatz ist gleichzeitig der Dorfladen. Coole Kombination. Das Betreiber-Ehepaar ist sehr nett und hilfsbereit. Beim Einchecken haben wir im Gespräch festgestellt, dass die beiden sich genau so lange kennen, wie wir und auch im gleichen Jahr geheiratet haben, wie wir.
Als erstes haben wir mal die Umgebung erkundet. Was bei der Größe von Lohme nicht sonderlich lange gedauert hat. Wir haben auf jeden Fall ein schönes Restaurant gefunden, in dem wir uns mit den Bekannten getroffen haben.
Dann wollten wir natürlich auch noch die Kreidefelsen sehen, die von hier aus sogar zu Fuß zu erreichen waren.
Also haben wir am nächsten Tag ganz früh die Wanderschuhe geschnürt und sind immer an der Steilküste entlang durch den Buchenwald in Richtung Kreidefelsen gewandert. Dort haben wir, dank des Tipps der Stellplatz
Wir haben es nicht bereut. Hier war es viel ruhiger und die Sicht auf die Felsen genau so gut.
Da wir beide wegen unserer Erkältungen immer noch etwas knapp an Luft waren, haben wir uns für den Rückweg den Bus gegönnt. An einer Zwischenstation, wo sich ein großer Parkplatz befindet, haben wir dann festgestellt, dass es gut war so früh aufzubrechen. Der Parkplatz war schon am Vormittag brechend voll und die Warteschlangen vor dem Kassenhäuschen wuchs minütlich.
Der Blick von der "Viktoriasicht" hat uns nichts gekostet.
Warum "Schwanenstein"?
Nach einer Legende würden die Babys im Sommer vom Storch, im Winter aber vom Schwan gebracht. Bis dahin blieben die Kinder im Stein verborgen.
Fakten
Der Schwanstein ist ein 165 Tonnen schwerer und 60m³ großer Eiszeit-Findling aus Hammergranit.
Tragödie vom Schwanenstein
Am 13. Februar 1956 gingen zwei Kinder aus dem damaligen Kinderheim und ein Junge aus dem Dorf auf die leicht zugefrorene Ostsee. Als dann ein heftiger Sturm aufkam und das Eis brach, haben sich die drei auf den Schwanenstein geflüchtet.
Vom Land aus beobachtete ein Fischersohn die Kinder und alarmierte den Wachtmeister.
Obwohl der Stein bei ruhiger See nur ca. 20 Meter vom Ufer weg liegt, haben es einheimische Fischer, Grenzsoldaten aus Lohme, sowjetische Soldaten aus Ranzow und andere Hilfskräfte nicht geschafft die drei zu erreichen. Der Sturm und die Brandung waren einfach zu stark.
Am frühen Morgen des 14. Februar war es dann windstill und die Sonne schien.
Erst jetzt gelang es, die drei zu einem Eisblock erstarrten Kinder zu bergen.
Sie wurden auf dem Friedhof Nipmerow beerdigt, bekamen aber erst 39 Jahre später, am 14. Februar 1995, auf Initiative ehemaliger Kinder des Kinderheims Lohme einen Grabstein.
Der Kreidefelsen "Königsstuhl" ist mit einer Höhe von 118 Metern schon gewaltig. Er liegt im Nationalpark Jasmund, dessen Buchenwälder zum UNESCO-Welterbe gehören.
Woher kommt der Name "Königsstuhl"?
Da gibt es zwei Varianten:
- Im Jahr 1715 soll der schwedische König Karl XII von dem Felsplateau aus eine Seeschlacht gegen die Dänen geleitet haben. Das hätte ihn angeblich so müde gemacht, dass er sich einen Stuhl bringen ließ.
- Nach einer Sage sollte derjenige zum König gewählt werden, der es schafft den Felsen von der Seeseite aus zu erklimmen und sich oben auf einen aufgestellten Stuhl setzen konnte.
Tag 48 - Görlitz - Die Perle der Oberlausitz
Wenn wir schon mal hier im Osten der Republik sind, dann können wir auch meiner Exfrau - inzwischen eine Freundin von Tanne - einen Besuch abstatten.
Mein Sohnemann befand sich zu der Zeit gerade auf Kreuzfahrt.
Da wir die Route von Berlin nach Görlitz schon kannten, haben wir uns für eine Strecke entschieden, die durch Polen führt. So ging's an Stettin vorbei über die mehr oder weniger parallel zur deutsch-polnischen Grenze verlaufende Autobahn in die Lausitz.
Görlitz ist eine durch die Neiße geteilte Stadt. Seit 1945 ist der rechte Teil polnisch (Zgorzelec) und der linke ist deutsch (Görlitz).
Die Kreisstadt ist die östlichste Stadt Deutschlands und da sie im Zweiten Weltkrieg fast völlig verschont blieb ist die historische Altstadt erhalten geblieben.
Auch wenn es streckenweise aussieht, als wäre hier die Zeit stehen geblieben, so hat Görlitz die genaueste Mitteleuropäische Zeit Deutschlands, denn der 15. Längengrad, auf den sich die MEZ bezieht, läuft mitten durch.
Tag 49 - Ab nach Hause
Norbert Suhl schrieb am 16.02.2024 16:09
Moin, bin begeistert von deinen Ausführungen zum Kürbis.Wir fahren ein identisches Fahrzeug in der gleichen Farbe aus 2019 … unser heißt BumbleBee
Aufgrund Behinderung muss ich immer meinen Elektrorollstuhl mitführen und hatte mit kleinen IkeaMöbeln meine erste Liegefläche gebaut, die mir aber nicht so gefällt.
Mit deiner Lösung mit den Profilstangen könnte ich mich sehr anfreunden.
Darf ich fragen wo du dein System erworben hast und mir vielleicht ein paar Fotos von den verwendeten Winkelverbinder erbitten?
Liebe Grüße aus Lübeck
Norbert Suhl
Und ich würde gerne Kontakt aufnehmen und ein paar Bilder von unserem BumbleBee senden
Wir schrieben dazu:
Hallo Norbert!Sorry, dass ich erst jetzt antworte. Wir waren im Umzugsstress und haben erst jetzt Deine Kommentare gesehen.
Zunächst einmal: Vielen Dank für die netten Kommentare.
Die Infos zu den Aluprofilen und den Schwerlastauszügen schicke ich Dir gerne per persönlicher Mail zu.